Es hätte für die Kölner ein erfolgreicher Abend werden können. Nach drei sieglosen Spielen zum Saisonbeginn führte die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann mit 4:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen. Bis zur 88. Spielminute. Dann wurde die Partie erst unterbrochen und später endgültig abgebrochen.
Wie das Fanzine Geissblog berichtet, waren drei Personen mit Ordner-Leibchen bekleidet zum Oberhausener Fanblock gestürmt, hatten eine Zaunfahne der Oberhausener geklaut und waren übers Spielfeld zurück auf die andere Seite gelaufen. Sofort stürmten Fans beider Lager auf den Platz. Schiedsrichter Marc Jäger orderte beide Mannschaften in die Kabine. Wie das Fanzine weiter schreibt, wollten die Oberhausener aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht mehr weiterspielen.
Auf Twitter distanzierte sich der 1. FC Köln in einer dreiteiligen Mitteilung von den Ereignissen am Ende der Partie: „Wir werden die Hintergründe erörtern und verurteilen jede Form oder Missachtung eines respektvollen Umgangs und sportlich fairem Verhalten.“ Die Kölner weiter: „Es tut uns leid für alle echten Fans, die bis dahin ein tolles Spiel gesehen haben und für unsere Jungs, die kurz vor ihrem ersten Saisonsieg standen.“
Klar ist, dass sich nun die Spruchkammer mit dem Fall befassen wird. Dort wird dann nicht nur über etwaige Geldstrafen gegen die Vereine aufgrund des Verhaltens der Fans entschieden, sondern auch über die Spielwertung. Bis dahin ist der Ausgang völlig ungewiss.
Es ist das dritte Mal im laufenden Kalenderjahr, dass ein Profifußballspiel mit Revierbeteiligung aufgrund von Fanereignissen abgebrochen wird. Im Februar war das Regionalliga-Topspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster wegen eines Böllerwurfs abgebrochen worden. Im März dann die Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach, nachdem der Schiedsrichterassistent mit einem Bierbecher beworfen wurde. Beide Male wurde die Partie gegen den Revierverein gewertet.